2012, und wieder war das Ziel
Canada
Dienstag, 18. September 2012
Um 10:00 Uhr begann das Abenteuer „Indian Summer 2012“. Die Abfahrt zum Flughafen nach Frankfurt wurde mit eigenem PKW durchgeführt. Am Steuer saß Enkelkind Jasmine. Nach der Ankunft am Flughafen erfolgte sofort die Gepäckaufgabe und das Essengehen bei McDonald´s. Nach dem boarding folgte ein pünktlicher Abflug um 14:10 Uhr. Beim Start begleitete uns ein strahlend blauer Himmel. Ab nördlich Taunus in Richtung Köln durchflogen wir eine Wolkendecke, die uns die weitere Sicht auf die Erde verwehrte. Sie sollte sich nur teilweise öffnen um uns wieder Bodensicht zu gewähren. So konnte man östlich von Großbritannien deutlich Ölplattformen in der Nordsee erkennen.
Nach Verlassen des britischen Bereichs flogen wir bis Toronto oberhalb einer geschlossenen Wolkendecke, die erst beim Landeanflug über den Ontariosee durchbrochen wurde und uns wieder eine Blick auf den Boden ermöglichte. Nachdem die Koffer in Empfang genommen waren begann das Abenteuer „Indian Summer 2012“ auf kanadischem Boden.
Während unser Abschied in Frankfurt bei etwa 25° C erfolgte wurden wir in Toronto herzlichst mit 14° C begrüßt. Diese Temperatur war beim Warten auf das Hotelshuttle nicht gerade angenehm.
Im Hotel wurde flott eingecheckt und schon bald festgestellt, dass das Abenteuer „Indian Summer 2012“ nicht gut vorbereitet war. Es fehlte der Adapter für die Stromanschlüsse. Also konnte das Notebook nicht geladen werden. Auch an der Reception war keiner aufzutreiben. Somit war auch ein Skypekontakt nicht möglich. In der Hotellobby wurden aber Mails, die unsere glückliche Landung signalisierten, über den Hotel-PC abgesetzt.
Es sollte kommen die Zeit, wo sich unsere Mägen meldeten und Füllung erbaten. Dieser Bitte Folge leistend wurde nach einem 20minütigem Fußmarsch ein Fastfood-Restaurant gefunden und dort dann im Magenbereich schnell für Ruhe gesorgt. Zurück im Hotel gab es nun nur noch eines: Schlafen.
Mittwoch,19. September 2012
Für heute stand Toronto auf dem Plan. 25 Minuten Linienbusfahrt folgten 50 Minuten Überlandbusfahrt. Dann waren wir an der Union Station inmitten der Hochhäuser. Nun galt es schnell eine „Hop on – Hop off“ Haltestelle zu finden um ein Ticket für die Stadtrundfahrt zu lösen. Auf der Suche wurde auch das Bargeldloch an einem Geldautomaten gestopft. Dann ging es auf dem zugigem Oberdeck eines Doppelstockbusses durch Torontos Straßen. Beim Hafen wurde für eine 1stündige Schifffahrt unterbrochen.
Der fehlende Adapter konnte bei dieser Rundfahrt auch gekauft werden.
Am Ende des Tages wurde der Rückweg mit der Bahn statt mit dem Überlandbus angetreten. Die anschließenden 25 Minuten Linienbusfahrt blieben uns nicht erspart, um unser Hotel zu erreichen. Dort angekommen wurde der Adapter in die Pflicht genommen und sofort Mails mit Bildern abgesetzt um in der Heimat Eindrücke zu vermitteln. Zum Skypen war es für Empfänger in Deutschland zu früh. Deshalb unterließen wir es. Dann war wieder Nachtruhe angesagt.
Donnerstag, 20. September 2012
Nach dem Frühstück wurden die Koffer gepackt und auf das Taxi zur Wohnmobilstation gewartet. Überpünktlich stand es vor der Tür. Auf dem Weg wurde noch ein Ehepaar aus Neuburg an der Donau aufgenommen. Bei recht netter Unterhaltung ging es auf die 70 km lange Strecke nach Cookstown zur Übernahme des Motorhomes.
Die Formalitäten waren schnell erledigt. Dann konnte der Motor gestartet werden und ein Supermarkt zur Lebenmittelaufnahme angefahren werden. Dort erwartete uns der erste Regen der auch das Verstauen der Lebensmittel erschwerte.
Nun konnte das Navi aktiviert werden das uns beim Durchfahren des „Riesenmolochs“ Toronto sehr gute Dienste leistete. Nachdem wir Toronto hinter uns ließen ergab sich auf dem Weg zu unserem Campground bei den Niagarafällen eine Fahrt mit ganz tollen Eindrücken. Das Navi führte uns problemlos zum Campingplatz. Dort wurde schnell der zugewiesene Platz gefunden und mit den Platznachbarn Kontakt aufgenommen. Diese kamen aus Friedrichsdorf am Taunus und erwiesen sich als sehr nette Personen. Es erfolgte ein Austausch über die gemachten Erfahrungen mit den Motorhomes und den Vermietern.
Nun konnte unser Urlaub beginnen, während sich der Urlaub der Nachbarn dem Ende näherte.
Wo nimmt man in Kanada das Abendessen ein? Natürlich an einem Lagerfeuer. Dies war schnell entzündet und sollte uns den Weg in die Müdigkeit und in die Nachtruhe zeigen.
Freitag, 21. September 2012
Aufstehen, waschen, frühstücken. Alles erfolgte bei bester Urlaubsstimmung. Über Skype wurde Kontakt mit der Familie zu Hause aufgenommen. „Reste“ an Lebensmitteln und nützliche Utensilien wurden von den netten Platznachbarn übernommen. Es folgte die Verabschiedung in die Heimat. Für uns ging es nun auf zum Abenteuer Niagara Wasserfälle. Los zur Haltestelle der Buslinie „WE GO“ und ab zum „Table Rock“.
Beim Aussteigen hatten wir einen donnernden Empfang und einen nassen Boden von der aufsteigenden Gischt der Wasserfälle. Erste Fotos wurden gemacht und weiter ging es mit dem Bus zum Helikopterflughafen, um den Rundflug zu starten.
Lange Zeit sah es am Morgen und später so aus als sollte das Wetter nicht mitspielen. Ab am Hubschrauberlandeplatz angekommen, öffnete sich die Wolkendecke und gab einen strahlend blauen Himmel frei. So blieb es bis zur Landung nach einem tollen und beeindruckenden Rundflug. Dann zog sich der Himmel zu und öffnete für einige Zeit seine Schleusen.
Mit dem Bus ging es wieder zurück zum Campingplatz. Auf dem Rückweg werde der Bus bei einem „1 Dollarshop“ verlassen um nötige Kleinigkeiten wie Tischdecke, Fußmatte, Waschpulver, etc. einzukaufen.
Ein Cappuccino weckte die müden Körper. Im Büro des Campingplatzes wurde eine Zusatznächtigung gebucht.
Samstag, 22. September 2012
Der Tag begann eigentlich in der Nacht. Das Prasseln des Regens weckte uns gegen 3 Uhr auf. Wir befürchteten, dass unsere Planung am heutigen Tag „Misty of the Maid“ und Behind the Falls“ zu machen, falsch war. Aber geplant ist geplant.
Um 7:30 Uhr rollten wir uns aus den Betten und erledigten das Übliche. Nach dem Frühstück, während dem sich der Himmel nicht mehr als eine einheitliche graue Fläche, sondern mit Wolken strukturiert zeigte, ging es zur WEGO-Bushaltestelle.
Während der Fahrt zu den Niagarafällen wischte der Scheibenwischer einige Regenschauertropfen von der Windschutzscheibe. Bei der Endstation „Table Rock“ hieß es umsteigen in die „Green Line North“ um zur Anlegestelle des Bootes zu kommen. Der Regen hatte sich verabschiedet. Uns wäre es für die Bootsfahrt auch egal gewesen, denn auch bei blauem Himmel und Sonnenschein wären wir nass geworden. Das wussten wir bereits.
Bei Anstehen konnte man den Eindruck haben, man sei in einem asiatischen Urlaubsland. Von Chinesen / Japanern umgeben ging es abwärts zum Anlegeplatz. Kurz davor wurden uns blaue Nylonregencapes zum Schutz gegen das Spritzwasser der Fälle ausgegeben. Jetzt konnte die wilde Bootsfahrt zum Fuß der Wasserfälle angetreten werden.
Mit den ersten heftigen Schaukelbewegungen und einem kräftigen Wasserguss ertönten laute schrille Schreie einiger Passagiere. Mühsam versuchten sich die Filmer und Fotographen auf dem Bootsdeck einen stabilen Stand zu verschaffen, um die einmaligen Eindrücke digital zu archivieren. Nach 25 Minuten war die abenteuerliche Fahrt zu Ende.
Adrenalingefüllt liefen wir zur Bushaltestelle um von dort zum „Welcome Center“ zurückzufahren. Hier ging es mit dem Aufzug nach unten zum „Walk behind the Falls“. Als sich die Aufzugtür öffnete begleitete uns ein permanentes Grollen der sich zu Tal stürzenden Wassermassen.
Selbstverständlich wurde auch hier Material und Person mit einem Nylonregencape geschützt. Es hatte eine gelbe Farbe.
Auf der Besucherplattform hatte man den Eindruck in einem kräftigen Regenschauer bei heftigem Sturm zu stehen. Foto- und Filmaufnahmen mussten schnell erledigt sein, damit die Kameras keinen Schaden nahmen.
Danach war eine Stärkung beim Imbisslokal „Tim Hortens“ angesagt. Hier wurde beschlossen einen weiteren Cappuccino beim Motorhome zu trinken und abends die von buntem Licht angestrahlten Wasserfälle zu genießen. So entschieden, so getan. Auf dem Rückweg wurden noch notwendige Kleinigkeiten in den Geschäften entlang der „Lundy´s Lane“ eingekauft.
Abendessenszeit war Skypezeit. Während es bei uns 19:00 Uhr war zeigten die Uhren in Deutschland 1:00 Uhr. Ganz zufällig skypte eines der Enkelkinder und wir konnten über die Kamera Livebilder vom Inneren des Motorhomes und unserem Stellplatz in die Heimat senden.
Um 20:00 Uhr ging es wie geplant an die Wasserfälle. Ein beeindruckendes Lichtspiel erwartete uns. Auf dem Weg zum Rand der Schlucht lief uns ein Waschbär über den Weg.
Eine Menge schaulustiger Personen säumten den Gehsteig am Geländer zur Schlucht. Selbst ein Brautpaar in Hochzeitskleidung war anzutreffen. Die Braut im dünnen Brautkleid war bei den niedrigen Außentemperaturen zu bewundern.
Als die Kälte sich durch unsere Kleidung auf die Haut durchgekämpft hatte, traten wir den Rückweg mit dem Bus an. Nun waren die täglichen Partien Rummikub angesagt. Danach fielen wir total übermüdet ins Bett. Mit in den Schlaf nahmen wir die Hoffnung auf gutes Reisewetter, denn morgen sollte der Standort gewechselt werden.
Sonntag, 23. September 2012
Am heutigen Tage hieß es Abschied von den Niagara Fällen zu nehmen. Die Lebensmittelvorräte mussten aufgefüllt werden. Hier in Kanda kein großes Problem an einem Sonntag. Es folgte ein großer Einkauf bei Walmart, der ein umfassendes Warenangebot hat. Hier konnte endlich der zweite Stuhl gekauft werden, um den defekten zu ersetzen und gemeinsam am abendlichen Lagerfeuer sitzen zu können.
Dann ging es bei strahlendem Sonnenschein auf dem Hwy 401 durch Toronto bis Grafton auf den „Coburg East Campground“ . Auf dieser Strecke zeigte sich wieder wie hilfreich ein Navigationsgerät ist. Mit ihm war das Straßenwirrwar der bis zu 14spurigen Straßen kein Problem.
Nach der Ankunft auf dem Campground begrüßte uns ein starker Regen. Er war nur von kurzer Dauer. Nun konnte der obligatorische Rundgang über den riesigen Platz unternommen werden. Zurück bei unserem Motorhome durften wir neue Nachbarn begrüßen. Es war eine Dreiergruppe einer Theaterlaienspielgruppe aus der Nähe von Gütersloh.
Da weiterer Regen ausblieb, war es möglich, ein Lagerfeuer auf dem Stellplatz anzuzünden.
Montag, 24. September 2012
Nach dem Frühstück standen die üblichen Arbeiten zur Vorbereitung der Abreise an. Gegenstände im Inneren des Motorhomes stabil verstauen. Wasser und Stromabklemmen. Bevor es aber auf die Weiterfahrt ging, stand noch ein kleiner Gang zu einem nahe liegenden Bach an, in dem die Lachse auf ihrer Laichwanderungunterwegs waren. Etwa 80 cm große Lachse konnten auf ihrem schwierigen Weg in seichtem Gewässer zum Laichen gut beobachtet werden.
Dann ging es ab in Richtung Osten. Wir folgten ein kleines Stück dem Hwy 401 um dann bei Trenton auf den „Loyalist Parkway“ auszuweichen. Dieser führt direkt am Ontario See entlang und ließ schönere Eindrücke erwarten als eine Fahrt auf dem Highway. Bei Wellington hatten wir den Ontario See erreicht und folgten seiner Küstenlinie nun weiter nach Osten.
Ein kostenloses Übersetzen mit einer Fähre über einen Seitenarm des Ontariosees fand bei Glenora statt. Weiter ging es bis Kingston. Dann erfolgte ein Wechsel auf die Country Road 2. Vom Ontario See nahmen wir bei Ganonoque Abschied. Bald erreichten wir die Gemeinde Woodbridge. Somit hatten wir auch schon das „Grenville Park Campground“ erreicht. Ein kalter Wind ließ uns beim Aussteigen zur Anmeldung erschaudern.
Uns wurde ein Stellplatz mit Blick auf die „Presscott Ogdenburg International Bridge“ zugewiesen. Diese Brücke führt direkt über den St. Lorenzstrom in die USA.
Als es dunkel war, stellten sich Probleme mit einem überfüllten Abwassertank ein. Er wurde noch in der Dunkelheit geleert. Erst dann konnte Lagerfeuer bei einem eiskalten Südwestwind gemacht werden.
Dienstag, 25. September 2012
Früh morgens hieß es Abschied nehmen und eine neue Tour angehen. Heute sollte es auf der Country Road 2 bis zur Landesgrenze nach Quebec gehen. Hier beginnt der französischsprachige Teil Kanadas. Man bemerkt es auch an der Nummeränderung der Straßen. So heißt ab dieser Grenze die „Country Road 2“ „Route 138“. Ihr folgten wir bis Coteau du Lac. Hier wurde von uns der KOA Montreal West Campground gesucht. Er lag so versteckt, dass wir erst einmal daran vorbeifuhren.
Es handelt sich hierbei um einen kleinen, aber sauberen Platz deren Stellplätze eng beieinander liegen. Seine Lage ist unmittelbar an der Autoroute 20. Dies war nicht zu überhören, störte aber die Nachtruhe nicht.
Auf dem Weg zur Anmeldung fühlte man, dass es im Gegensatz zu den vergangenen Tagen recht warm war. Es blies auch nur ein kaum spürbarer Wind. Das waren beste Voraussetzungen für ein tolles Feuer. Dies wurde nach dem Kauf von Feuerholz auch bestätigt.
Mittwoch, 26. September 2012
Am Morgen gab es wieder Frühstück im Freien denn die Temperaturen ließen dies zu. Gegen 10:00 Uhr war Abfahrt Richtung Montreal. Ziel war die Metrostation „Angrignon“, denn mit einem Motorhome darf man nicht in das Zentrum von Montreal fahren. Wir mussten länger fahren als erwartet, denn es galt eine Strecke von fast 60 km zurückzulegen. Unmittelbar vor der Metrostation lag ein großes Einkaufszentrum. Hier fanden wir bei Zellers einen Bartschneider, Videokassetten, Batterien und Kleber um gebrochene Schuhsohlen zu kleben.
Dann ging es auf Parkplatzsuche. Dieser war bald gefunden und sollte uns noch in guter Erinnerung bleiben. Das Motorhome wurde abgestellt und nun galt es nur noch das Tagesticket für die Metro lösen. Es hat auch Gültigkeit auf Presscott Ogdenburg International Bridge allen Buslinien. Ab in die City von Montreal. Aus der Metro heraus und umsteigen in einen Linienbus um eine Touristeninformation zu erreichen. Hier wurde Infomaterial geholt und ein nahes Lokal zum Mittagessen aufgesucht.
Als Verdauungsspaziergang folgte ein Fußweg durch den Hafen und über die „Promenade du Vieux-Port“. Im Hafen lag das Kreuzfahrtschiff „The World“ aus Nassau auf Reede. Weiter ging es mit dem Spaziergang zur Notre Dame Basilica. Danach wurde auf der „Rue Notre Dame“ eine Bushaltestelle gesucht. Mit der Linie 129 fuhren wir zurück zur Metrostation „Place des Arts“ um die Rückfahrt zur Station „Angrignon“ anzutreten.
Am Motorhome hofften wir auf einen wohlschmeckenden Cappuccino. Doch es erwartete uns ein Strafzettel über 52 $. Wir hatten kein Parkticket gelöst. Nun ging der Geschmack am Cappuccino flöten. Ein teurer Aufenthalt in Montreal.
Nach dem Cappuccino folgte eine Fahrt durch die Rushhour. Wegen der vielen Staus hatten wir eine deutlich längere Anfahrtzeit zum Campingplatz „Chez Denise“ in Lanoraie. Die Anfahrt erfolgte über die Autoroute 40. Hier sah man endlich Indiansummergefärbte Laubbäume neben der Autobahn.
Die Ankunft auf dem Campingplatz erfolgte bei Dunkelheit. Das Office war geschlossen und niemand aufzutreiben. Mit Hilfe eines Dauercampers wurde ein Stellplatz gefunden. Die galt auch für ein Schweizer Ehepaar, das am heute das Motorhome in Montreal übernommen hatte und unmittelbar nach uns ankam.
Nach dem Anschließen des Motorhomes folgte ein Rundgang auf dem kleinen rustikalen Platz, der überwiegend von Dauercampern aus der Region Montreal in der Zeit von Mai bis Oktober genutzt wird.
Nach dem Abendessen folgten noch einige Runden Rummikub um den Tag abzuschließen.
Donnerstag, 27. September 2012
Nach dem Schreck am gestrigen Abend war erst einmal ein Ruhetag angesetzt. Früh morgens konnte man einen tollen Sonnenaufgang über dem St. Lorenzstrom genießen. Das Wetter blieb stabil sonnig und mittelmäßig warm, da kein Wind wehte. Berichte schreiben für die zu Hause Interessierten war für diesen Tag auch angesagt. Nach dem Mittagessen machten wir einen Spaziergang unmittelbar am St. Lorenzstrom.
Hier konnte man farbenfrohe Schmetterlinge und große Schiffe auf dem Weg zum Atlantik beobachten. Der Spaziergang wurde dann auf die sonnige Straße verlagert, wo man die Unterschiedlichkeiten der Architektur des Hausbaus bewundern konnte. Dort entdeckten wir auch ein zum Verkauf angebotenes Superwohnmobil für 6.600 can$. Wenn auch 24 Jahre alt, super eingerichtet und sein Geld absolut wert.
Am Nachmittag des Ruhetages wurde das Spiel der Eichhörnchen beobachtet, fotografiert und gefilmt. Es ergab sich auch ein langes Gespräch mit einem Dauercamper der einen Platz direkt an der Wasserseite hat.
Zurück beim Stellplatz wurde die Platzbetreiberin angesprochen und für 5 $ Holz gekauft. Dafür gab eine große Menge Holz, das uns sicherlich noch mehrere abendliche Lagerfeuer ermöglichen wird. Das es gut brannte zeigte ein schönes, wärmendes Feuer am Abend bei dem uns ein klarer Vollmond beobachtete.
Nach dem Feuer wurde im Motorhome die Planung des nächsten Tages in Angriff genommen. Es folgten die üblichen Runden Rummikub bevor es, begleitet vom alles hellbeleuchtenden Vollmond, ins Bett ging.
Freitag, 28. September 2012
Schon in der Nacht (gegen 4 Uhr) wurde die Planung des gestrigen Abends umgeworfen. Jetzt gibt es doch eine Fahrt nach Quebec. Auslöser war ein langes Gespräch mit einer Einwohnerin aus Quebec, die mit ihrem Wohnmobil auf einem Nachbarplatz stand.
Nach der morgendlichen Körperpflege hieß es Frühstücken, die Schmutzwassertanks leeren, das Motorhome von den Versorgungsleitungen abklemmen und dann lange auf der Straße Nummer 138 fahren. Die Nebelschwaden über dem St. Lorenzstrom ließen einen nebligen Tag befürchten, da der Nebel auch auf der weitern Fahrt nach Norden die Straße und die Wälder umschloss.
Doch bald stellte sich heraus, dass dies von uns zu unrecht befürchtet wurde. Die Sonne löste den Nebel auf und die Farbenpracht des herbstlichen Laubwaldes leuchtete in der noch jungen Tagessonne. Um schneller nach Quebec zu kommen, entschieden wir uns die landschaftlich schönere Route138 zu Gunsten des Highway 40 zu verlassen. Zuvor wurden bei einem Wal-Mart die Lücken im Lebensmittelbestand gestopft.
Eichhörnchen auf Strommast auf der 40 Est nach Québec Eindrücke vom „Indian Summer“ Straßensperrungen zwangen uns Umleitungen zu fahren. Die heftigste ereilte uns kurz vor Quebec. Hier fuhren wir einige Male im Kreis. Erst unser Widerstand gegen das Navigationsgerät mit Hilfe einer kleinen Stadtkarte brachte uns auf die Siegerstraße und dem gewählten Campingplatz näher.
Ein McDonald bot uns Mittagessen mit Eis und endlich wieder Internet. Sofort wurde während des Essens Kontakt mit der Heimat aufgenommen. Dann wurde der Platz aufgesucht. Wir hatten Glück. Der einzig freie Stellplatz konnte von uns ergattert werden. Er bot reichlich Sonnenschein während wir unseren üblichen Cappuccino genossen. Über Internet wurde der heimatliche Radiosender FFH gehört. Ein Jagdflugzeug der kanadischen Luftwaffe raubte einem zeitweise die Nerven. Mit einem Spaziergang vor dem Abendessen über den Platz sollte die etwas längere Tagesetappe aus den Knochen vertrieben werden. Dann stand auch wieder Lagerfeuer mit dem bei „Chez Denise“ gekauften Feuerholz auf dem Plan. Die täglichen zur späten Stunde üblichen Partien Rummikub bildeten den Übergang in die Nachtruhe.
Samstag, 29. September 2012
Der 29. September ist unser 29. Hochzeitstag. Es stand ein Stadtbesuch von Quebec auf dem Plan. Der Wetterbericht hatte Regen angekündigt. Doch davon ließen wir uns nicht abhalten. Mit dem Motorhome ging es in die Stadt. Die ursprüngliche Planung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, wurde nach dem Einholen von Informationen fallen gelassen.
Ziel unserer Fahrt war ein Parkplatz in der Nähe des „Musee national des beaux–arts du Quebec“. Gemachte Erfahrungen aus Montreal ließen uns sofort 9 $ Parkgebühr in die Parkuhr werfen. Danach ging es zu Fuß über die „Grande Allée“ in Richtung Citadelle. Ein kalter Polarwind blies uns auf dem Weg um die Ohren.
Von der Citadelle aus ging es weiter in das Vieux-Quebec. Bei der Touristeninformation ließen wir uns wichtige Dinge in einen Stadtplan einzeichnen, um eine Orientierung in der Stadt zu haben. Am „Chateau Frontenac“ wurde ein Blick auf das Downtown geworfen. Im Hafen lag die „Celebrity Summit“. Weiter ging es zu Fuß in das beschauliche Downtown.
Am Treppenabstieg zur „Rue du Petit Champlein“ hieß es erst einmal wegen eines Regenschauers Cappuccino tanken. Dann wurde über die „Rue du Petit Champlein“ gebummelt. Kein Geschäft links und rechts des Weges blieb von unserer Neugierde verschont. Kurz vor dem „Boulevard Champlein“ war ein tiefes Nebelhorn zu hören. Wir dachten, die „Celebrity Summit“ würde ablegen. Doch dann konnte man die „Queen Mary 2“ zwischen den Häusern beim Auslaufen sehen. Jetzt hieß es sich sputen, damit nicht durch die Häuserfront, sondern direkt am Wasser gefilmt und fotografiert werden konnte. Dies gelang mit einem gefährlichen Zick-Zack-Lauf durch die auf dem „Boulevard Champlein“ fahrenden Autos.
Jetzt konnte in Ruhe der Bummel durch das „Downtown“ fortgeführt werden. Es ging bergaufwärts wieder in das „Vieux-Quebec“. Durch beschauliche Straßen und antike Häuserfronten ging es zu Bushaltestelle. Dort mussten wir rund eine halbe Stunde auf den nächsten Bus warten. Von einer Busfahrerin hatten wir auf Nachfrage erfahren, dass in einem benachbarten Geschäft die Fahrkarten gelöst werden können. In dem Laden entdeckten wir zufällig Weinflaschen. Dies weckte die Begierde und ein australischer Weißwein wurde zusätzlich zu den Fahrkarten gekauft.
Der Bus brachte uns in die Nähe des geparkten Motorhomes. Ein kurzer Weg durch den „Parc des Champs-de-Bateille“ und wir hatten es erreicht. Natürlich wärmten wir uns nach diesem „auskühlenden“ Ausflug mit einem Cappuccino vor der Rückfahrt auf den Campingplatz auf.
An diesem Abend musste die „Feuerveranstaltung“ wegen anhaltendem Regen ausfallen. Also Abendessen mit dem gekauften Wein als Getränk an diesem besonderen Tag, Rummikub spielen und schlafen gehen.
Sonntag, 30. September 2012
Heute hieß es Abschied von Quebec nehmen. Es gab eine klar abgegrenzte Wolkendecke, aber glücklicherweise kein Regen. Nach dem Einkauf bei „Wal-Mart“ ging es ab auf den Highway 40 und vorwärts in den Regen, der nach wenigen Kilometern sich als ständiger Begleiter zu uns gesellte und bis zum Campingplatz in Mirabel nicht verließ.
Auf unserer Fahrt über den Hwy 40 hofften wir Tiere zu sehen. Aber links und „Rue du Petit Champlein“ rechts am Straßenrand waren nur von Autos erlegte Waschbären die tierischen Begleiter. Unsere Ankunft auf dem Campground erfolgte im Regen. Ein starker Regen prasselte für Stunden auf unser Motorhome nachdem es auf dem Stellplatz mit Stadtwasser und Strom versorgt war.
Ein Übersetzungsfehler von „Key for washing“ das Friedel mit „Schlüssel um Wäsche zu waschen“ verstand, wurde später offenkundig. Da wir den „Schlüssel um Wäsche zu waschen“ nicht brauchten, wurde dankend verneint. Beim ersten Toilettengang wurde der Fehler offenkundig und umgehend abgestellt. Mit „Key for washing“ war der Schlüssel für die Toiletten und die Duschen gemeint.
Wegen des anhaltenden Regens wurde die Zeit genutzt um 2 Maschinen Wäsche zu waschen und zu trocknen, Texte zu schreiben, die Routenplanung vorzunehmen und Internetrecherche für weitere Planungen durchzuführen. Nach dem Abendbrot folgten die üblichen Runden Rummikub.
Montag, 01. Oktober 2012
Gegen 4 Uhr in der Nacht ließ die Stärke des Regens nach. Beim Aufstehen um 8:00 Uhr war nur noch schwacher Nieselregen wahrzunehmen. Auch dieser hörte bald auf und die Sonne strahlte, als hätte sie sich nie verabschiedet. Bei den Vorbereitungen zur Abfahrt ergab sich ein Gespräch mit einem Nachbarn, dessen Bruder bei der US-Army in Hamburg diente. Dann erfolgte die Abfahrt bei der 10 $ refund (Pfand) für den Waschhausschlüssel zurückgetauscht wurden.
Nun begann die Fahrt nach Hither Hill über den Highway 50 nördlich des Ottawa Rivers. Dieser wurde bei Hawkesbury überquert. Auf der 34 ging es südlich bis wir auf den Transcanada Highway trafen. Bei Abfahrt Nummer 96 verließen wir ihn und fuhren über kleine Straßen bis zum Campground. Ankunft war gegen 14:00 Uhr bei Sonnenschein der den Cappuccino besonders gut schmecken ließ. DerPlatz stellte sich als recht antiquarisch aber von einem älteren Ehepaar mit viel Liebe gepflegt heraus. Wir hatten viel Sonne. Ein ausführlicher Spaziergang über die Platzanlage brachte uns zu einem großen Steinbruch hinter dem Campground.
Nach der Rückkehr wurde ein weiterer Cappuccino vor dem Motorhome sitzend genossen. Dabei wurde auch die Planung der Weiterfahrt zum Algonquin-Nationalpark gemacht. Es wurden mögliche Stellplätze aus dem Campguide herausgesucht.
Das übliche Feuer brannte bei sternenklarem Himmel. Danach das Übliche: Rummikub und anschließend Nachtruhe.
Dienstag, 02. Oktober 2012
Morgens um 10:00 Uhr starteten wir zu einer etwa 10 km langen Fahrt mit dem Motorhome zu einem Wal-Mart. Hier wurden die notwendigsten Einkäufe erledigt. Der Parkplatz war Standplatz unseres Motorhomes für Zeit der Stadtbesichtigung. 100 m Fußweg zur Bank-Street waren notwendig, um die Bushaltestelle der Linie 1 zu erreichen.
Beim Busfahrer wurde ein Tagespass für Senioren zum Preis von 10 $ für zwei Personen gekauft und los gingen die 30 Minuten Fahrt in das Zentrum von Ottawa. Den Bus verließen wir direkt gegenüber vom Parlamentshügel. Hier konnten wir den Start eines Demonstrationszuges gegen den spekulativen Börsenhandel von Lebensmittel verfolgen. Es waren überwiegend Mexikaner aus denen die Gruppe der Demonstranten bestand. Mit Begleitung von Polizisten auf dem Fahrrad am Anfang und am Ende des Demonstrationszuges setzte er sich auf die Wellington Road in Bewegung. Den Schluss bildeten zwei Polizeiautos mit Rot- und Blaulicht.
Unsererseits erfolgte ein Gang um das Parlamentsgebäude. Hier hatten wir einen tollen Blick auf den Stadtteil Gatineau. Die Verbindung bildete eine schön anzusehende Stahlkonstruktionsbrücke.
Vor dem Parlamentsgebäude standen viele Abgeordnete, die zu einer Parlamentssitzung aus ganz Kanada zusammen gekommen waren. Nach dem Rundgang führte unser Weg zum Tourismusbüro um Informationsmaterial zu erhalten. In einer Einkaufspassage kauften wir asiatisches Essen. Die gebackenen Nudeln mit Ei, Tofu, Gemüse und Fisch bzw. Hühnchen wurden vor dem … auf einem freien Platz an einem Tisch sitzend verspeist.
Der Versuch eines Bummels durch die „Sparks Street“ (Einkaufsstraße) wurde nach einem Besuch bei Zeller´s abgebrochen und der Ablegeplatz zu einer Schiffsrundfahrt am Rideau Canal aufgesucht. Es folgte eine 75 Minuten dauernde Rundfahrt bei strahlendem Sonnenschein vorbei an der deutschen Botschaft.
Von der Schifffahrt zurück, kreuzten wir die Wellington Street um am Fairmont Chateau Laurier vorbei in den Major´s Hill Park zu kommen. Von hier hatte man einen guten Blick auf die Schleusen des Rideau Canals die zum Ottawa River führten und eine Höhe von etwa 20 m überbrückten.
Nach der Ausfahrt mit dem Buslinie 1 durch die verstopften Straßen von Ottawa wurden für 50 $ „Regular“ getankt. Bier oder Wein konnten in der Tankstelle leider nicht gekauft werden. Dazu musste man 5 km weiter bei einem LCBO anhalten um dort 5 Dosen österreichisches Kaiser-Bier und eine Flasche mit 1,5 l australischem Weißwein zu kaufen.
Nach diesem Einkauf ging es zurück zum Campingplatz, wo umgehend die Vorbereitungen für das abendliche Feuer getroffen wurden. Inzwischen war es 19:00 Uhr und schon recht dunkel. Gerade als das Feuer brannte kamen die Nachbarn mit ihren Bekannten aus der Stadt zurück. Da der Mann Friedel morgens beim wegfahren sagte, „I will speak to the Primeminister.“ fragte Friedel ihn, ob er mit dem Primeminister gesprochen habe. Er antwortete: „Yes, but he was sorry that he didn´t met you. But he sends the best wishes to you.”
Nach diesem Spaß erkundigte er sich, ob es uns stören würde, wenn er und seine Frau sich zu uns an das Feuer setzen würden. Nach wenigen Minuten waren beide mit Stühlen da und ein toller Abend mit viel Gesprächsstoff bei Bier und Rotwein unter einem sternenklaren Himmel begann. Bald wussten wir, dass sie Nancy und William (Bill) heißen und 75 Jahre alt sind und … und …. .
Die Verabschiedung in die Nachtruhe war herzlich mit festen Umarmungen. Nach diesem langen Abend fielen erstmals die Rummikubspiele aus.
Mittwoch, 03. Oktober 2012
Für heute war eine rund 180 km lange Fahrt in Richtung Algonquinpark angesagt. Geplante Zwischenstation war der „Golden Lake Park“. Nachdem das Motorhome
startklar war wurden die Adressen mit Nancy und Bill ausgetauscht. Es fand eine fast freundschaftliche Verabschiedung statt mit den besten Wünschen für die weitere Fahrt.
Um auf den Hwy 417 (Er wird auch als „Queensway“ und als „Transcanada Highway“ bezeichnet.) zu gelangen, ging es zuerst auf der bekannten Bank Street Richtung Ottawa. Die 417 führte uns Richtung Westen. In Amprior wurde er verlassen um auf dem Hwy 1 „wassernah“ das Ziel anzusteuern. Sicherlich eine langsamere Fahrt aber landschaftlich deutlich interessanter.Bei Castleford ging es über die 20, an Renview vorbei, auf die
60 und wieder schneller dem Ziel entgegen. Douglas und Eganville waren Städte, die auf unserer Route lagen. Gegen 14:00 Uhr hatten wir das Ziel erreicht und einen Stellplatz direkt am Wasser. Getrennt von nur 1 m Gras und 2 m Sand. Unser Nachbar ein kanadisches Ehepaar aus Edmonton auf dem Weg zu einem Familientreffen.
Angenehmste Voraussetzungen für eine Übernachtung, da auch das Wetter mitspielte. Natürlich macht ein abendliches Lagerfeuer unter solchen Bedingungen mehr Spaß. Loonies und Enten waren Gäste auf dem Wasser.
Trotz eines kräftigen Abendwindes wurde ein zünftiges Feuer entfacht und genossen. Wegen eines schwachen Internets konnte der Heimat gerade noch mitgeteilt werden, dass nun einige Tage kein Kontakt stattfinden kann. Im Algonquin Nationalpark sind die Campgrounds nicht auf diesem technischen Stand.
Donnerstag, 04. Oktober 2012
Heute ging es geradewegs auf der 60 West in den „Algonquin Nationalpark“. Auf dem Weg dort hin konnte man den Indian Summer genießen. Man hatte in der Sonne den Eindruck dass der rot- und gelbgefärbte Wald brennen würde. Am „Eastgate“ wurden noch Informationen eingeholt und dann zielstrebig der „Lake of Two Rivers“ angefahren. Einen Stellplatz für zwei Tage mit Stromversorgung konnten wir uns aussuchen. Bei der Entscheidung half noch eine kanadische Familie die auf Freunde wartete. Ein für uns möglicher Platz wäre nebenan gewesen. Die Reservierung der Freunde, etwas entfernter. Deren Platz sagte uns aber von Größe und Ebenheit eher zu. Durch den Tausch war beiden geholfen.
Nach dem Einparken war Platzerkundung und ein etwas größerer Spaziergang zu einem benachbarten See mit Stellplätzen angesagt. Auf dem Rückweg zu unserem Campground, gab es in einem Store eine Riesenportion Eis in der Waffel.
Da kein Internet zur Verfügung stand, konnten weitere Tagesberichte über den Reiseverlauf verfasst werden. Erstmals wurden Teile des Essens auf dem Lagerfeuer zubereitet. Leckere, mit Spinat und Fetakäse gefüllte Geflügelwürstchen wurden gegrillt. Nachdem die ausgewählte Holzration abgebrannt war, ging es in das Motorhome.
Freitag, 05. Oktober 2012
Unser zweiter Tag im Algonquin Nationalparc. Erstaunlich die Ruhe trotz der vielen belegten Stellplätze. Bis spät in die vergangene Nacht reisten Camper an, um das lange Wochenende (Freitag, Samstag, Sonntag und Halloween-Montag) mit ihren Familien hier zu verbringen.
Die von den Kiefern abgeworfenen Nadeln auf dem Boden ließen den Campground in der aufgehenden Sonne bernsteinfarben leuchten. Die kleinen Streifenhörnchen genossen ihr noch ruhiges Revier und waren eifrig mit Futtersuche und Revierkämpfen beschäftigt. Überall konnte man ihr Schreien, dass wie ein Vogelschrei klingt, hören.
Für den Nachmittag hatten wir eine Wanderung von ca. 1 ½ Stunden in der Wildnis geplant. Wild romantische Eindrücke konnten von unseren Augen wahrgenommen werden. Einem beschwerlichen Aufstieg auf dem ersten Teil der Strecke mit Wurzeln und Felsen folgte ein ebener auf weichem Waldboden.
Diese Wanderaktion musste, wie am Vortag, mit einer „well filled Icecone“ (gut gefüllte Eiswaffel) belohnt werden.
Das später folgende Abendprogramm ist dem interessierten Leser bereits bestens bekannt und muss an dieser Stelle nicht beschrieben werden.
Samstag, 06. Oktober 2012
Heute stand die Abreise aus dem Algonquin Nationalparc an. Auf dem Weg zum Westgate war eine erneute Wanderung in der naturbelassen Gegend angesagt. Ein in der Parkkarte eingezeichneter Rundweg von ebenfalls 1 ½ Stunden Dauer und mäßiger Schwierigkeit. Ein felsiger und von Wurzeln durchzogener Weg war beim Auf und Ab unser Richtungsweiser auf der Wanderung um einen kleinen See. Am Ende trafen wir auf ein Münchener Ehepaar, dass eine Moteltour mit einem Leihwagen unternahm. Bis zum stärker einsetzenden Regen fand ein angeregter Austausch über den bisherigen und weiteren Urlaubsverlauf statt.
Im Regen ging es auf der 60 weiter westwärts. Ein Hinweis auf Wasserfälle ließ uns die Fahrt abrupt abbremsen. Auf einem schmalen ansteigenden Weg ging es zum Parkplatz. Leider war der Weg auch so uneben, dass durch die Schaukelbewegung die verstauten, leeren Koffer über den Sitzen auf uns herunterfielen. Glücklicherweise hinterließen sie außer Momentanschmerz keine bleibenden Spuren und Verletzungen.
Vom Parkplatz brauchte man nur wenige Meter gehen, um einen herrlichen Blick auf einen Wasserfall zu haben. Eine Menge Menschen hatten sich hier trotz des schlechten Wetters eingefunden. Auf dem Weg nach oben kamen wir mit einer asiatischen Familie die in Toronto lebt, ins Gespräch. Der Mann arbeitet in der Photovoltaikbranche und kam gerade erst aus Frankfurt nach Toronto zurück.
Danach ging es weiter zum Stellplatz für die Nacht, nach Huntsville in den „Deer Lake Resort Park“. Auch hier war Regen ein ständiger Begleiter. Um Internet nutzen zu können, wurde ein großes gelbes M aufgesucht. Hier kam man mit einem älteren Ehepaar ins Gespräch. Der Kasseler Dialekt war nicht zu überhören. Und das nach 55 Jahren Leben in Kanada.
Ein LCBO ermöglichte den Kauf von Dosenbier. Diesmal wurde sich für „Radeberger“ entschieden. Doch es konnte nicht bei einem Lagerfeuer genossen werden.
Sonntag, 07. Oktober 2012
Schon am Vorabend konnte man erkennen, dass diese Nacht kalt werden würde. Aber mit Raureif hatten wir nicht gerechnet. „Glatteis“ auf dem Campingtisch war ein ungewöhnlicher Anblick.
Nach dem Frühstück ging es in kalter Luft zügig an das Trennen der Vorsorgungsleitungen und weiter zu unserem neuen Ziel, dem „Perry Sound KOA Campground“. Mit dem Navigationsgerät gab es eine Punktlandung.
Nachdem die Anmeldeformalitäten erledigt waren, ging es zu einem letzten Einkauf bei einem Wal-Mart auf dieser Tour. Trotz eines Sonntags und einem langen Wochenende konnte dieser erledigt werden. Etwa 10 km mussten zurückgelegt werden um das Einkaufszentrum zu erreichen. Neben Lebensmittel und Winterkleidung wurde eine kleine Kanadafahne erstanden. An einem Geldautomaten die letzten Kanadadollars gezogen.
Dann ging es zum Campground. Das Motorhome wurde mit Strom und Wasser versorgt. Die Sonne lud zu einem Spaziergang ein. Eine große Runde um den Campingplatz wurde auf unbekanntem Gebiet gelaufen. Zwischendurch kam die Befürchtung auf, den gleichen Weg zurückgehen zu müssen, da kein Orientierungspunkt auf unserem Weg auftauchte. Doch als wir die Straße vor uns erkannten, die uns am Mittag zum Einkaufszentrum geführt hatte, war die Orientierung wieder vorhanden. Eine kleine Rast am Ranking Lake und es ging zurück zum Campground.
Hier war permanent das Hupen der Riesengüterzüge vor Bahnübergängen zu hören. Sie waren scheinbar im Halbstundentakt unterwegs. Endlos lang konnte man das Grollen hören, wenn sie auf dem nahen Bahngleis vorbeirollten. Dort konnte am Feuer das „Radeberger“ getrunken werden.
Montag, 08. Oktober 2012
Schon in den frühen Morgenstunden konnte man hören, was man bei Tageslicht erkannte. Es graupelte. Die Außentemperatur war im Keller. Regen gesellte sich zu den Graupelschauern. Aber bald wechselten dich diese mit der Sonne ab.
Nach dem Frühstück erfolgte ein zeitiger Aufbruch um früh am neuen Ziel, dem „Bell Falls Park“ zu sein. Dazu wurde der Highway 400 genutzt. Gegenüber der Einfahrt zur Straße in der sich der „Bell Falls Park“ wurde bei einer Tankstelle für 131,- can$ Benzin getankt. Um nicht eine heizungslose Nacht zu erleben wurden auch noch für 5,- can$ Propangas in den Tank gefüllt.
Nach dem Stellen des Motorhomes wurde noch ein Spaziergang über den Platz gemacht. Er führte uns an den „Wasserfällen“ vorbei, die dem Platz den Namen gaben, den „Bell Falls“. Diese Wasserfälle sind nichts anderes als ein dreigeteiltes Stauwehr, das dem Wasserspiegel eine Höhendifferenz von maximal 3 m verleiht.
Im Office wurde ein Kaffee getrunken und mit der Heimat telefoniert. Dabei wurden auch zwei Canadakappen zu einem günstigen Preis gekauft. Von dort ging es direkt an das abendliche Lagerfeuer für das eine rationierte Holzmenge verwendet wurde, damit am nächsten Abend noch Feuerholz verfügbar war.